Philosophie

 

Die Geschichte Mensch - Hund ist eine Erfolgs-geschichte. Mensch und Hund begegneten sich vor über 20'000 Jahren als Jäger. Im Laufe der Zeit haben sie sich gegenseitig gezähmt und domestiziert. Der Hund wurde zum unentbehrlichen Gefährten für die Jagd, den Kampf, Transport, die Bewachung, Sauberkeit und der Mensch zum Partner für  soziale Sicherheit, Gesundheit  und Nahrung. 

Diese Instinkte sind beim Hund immer noch vorhanden,  aber in unserer sich rasch wandelnden und technisch dominierten Gesellschaft ändern sich  Rolle und Aufgaben des Hundes dramatisch. Er wird zum Kinderersatz, zum Partner, zum Spielgerät, Blitzableiter, zum Unterhalter, zum Modeaccessoire  und Statussymbol, d.h. sowohl sein äusseres Erscheinungsbild (Zucht) wie auch seine sozialen Fähigkeiten sind zunehmend mehr gefordert als seine anderen ursprünglichen natürlichen Instinkte. 

Wie also sieht die zukünftige Partnerschaft Mensch- Hund aus? An welche Bedingungen wird  der Hund sich anpassen (müssen)?

Neueste Forschungen zeigen, dass Hunde unsere Gesten bereits besser lesen und verstehen als Menschenaffen. Doch nicht genug damit: sie schaffen es auch, diese "Erkenntnisse" in ihr Sozialverhalten zu integrieren*.

Was bedeutet das für das Zusammenleben mit dem Hund? Was müssen wir Menschen ändern, damit der Hund seine Bedürfnisse befriedigen kann aber trotzdem gesellschaftsfähig ist? 

 

 

 

 

  • * Corsin Müller, Messerli Research Institute, University of Veterinary Medicine Vienna, Medical University of Vienna and University of Vienna, 1210 Vienna, Austria, 2015

 

 

Es ist wichtig, die natürlichen Fähigkeiten des  Hundes zu kennen und mit seinen natürlichen Spielregeln zu arbeiten.  Mein Aufenthalt in einer Auffangstation von Dingos in der Nähe von Melbourne (www.dingofoundation.org)  hat mir dazu einige Antworten gegeben - die ich gerne auch an interessierte Kunden/KundInnen weitergeben möchte. Vergessen wir nicht: 75% aller lebenden Hunde weltweit leben frei in Hundeverbänden und folgen ihren eigenen Naturgesetzen und nur gerade 25%  leben  in menschlichen Familienverbänden - mit anderen Regeln und Gesetzen.  So wie Mensch und Hund vor 20'000 Jahren angefangen haben, sich gegenseitig zu "zähmen", so  wird es auch in Zukunft darum gehen, gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen.

Die Aufgabe des Menschen im Umgang mit den Hunden ist es in meinen Augen, die eigenen Führungsfähigkeiten - oder Neudeutsch das Leadership - weiter zu entwickeln und darin noch besser zu werden. Trotz seiner außergewöhnlichen Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit hat der Hund seine Ursprünglichkeit nicht verloren:

Der Hund ist kein Mensch,  sondern ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und es liegt an uns Menschen,  diese Bedürfnisse zu kennen und die Verantwortung dafür zu übernehmen.  Lernen Sie also "hündisch"!!!